Katzen geniessen Katzenkontakt – viele Stubentiger fühlen sich mit Artgenossen erst richtig wohl. Doch welche Katzen harmonieren gut? Welche Kombinationen besonders harmonisch sind.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind Katzen keine überzeugten Einzelgänger. Viele Stubentiger profitieren sogar enorm von der Gesellschaft eines passenden Artgenossen – besonders dann, wenn sie als Wohnungskatzen leben und tagsüber öfter allein sind. Eine Zweitkatze kann Langeweile, Einsamkeit und Verhaltensauffälligkeiten vorbeugen. Doch die Entscheidung für eine weitere Katze sollte wohlüberlegt sein. Denn: Nicht jede Katze versteht sich automatisch mit jeder.
1. Geschwisterkatzen: Katzen, die gemeinsam aufgewachsen sind, haben oft schon eine enge Bindung. Sie teilen Gerüche, Kommunikationsformen und das Spielverhalten – das macht die Vergesellschaftung in der Regel unkompliziert. Deshalb werden Geschwisterpaare aus dem Tierschutz oft nur gemeinsam vermittelt.
2. Zwei Kitten: Junge Katzen sind noch besonders anpassungsfähig und verspielt. Zwei Kitten im gleichen Alter toben miteinander, lernen voneinander und sind ausgeglichener, als wenn eines allein bleibt. Auch die Sozialisierung klappt besser, wenn junge Tiere gleich im Duo aufwachsen.
3. Ähnliche Altersstruktur: Katzen mit einem ähnlichen Energielevel verstehen sich oft besser. Ein älterer, ruhiger Stubentiger wird mit einem jungen Wildfang häufig überfordert sein – andersherum langweilt sich ein verspieltes Kitten schnell mit einem zurückgezogenen Senior.
4. Kompatibler Charakter:
Zwei soziale, ausgeglichene Katzen sind meist ein Volltreffer.
Eine dominante Katze verträgt sich oft besser mit einem eher unterwürfigen Tier.
Zwei scheue Katzen können sich gegenseitig Sicherheit geben – vorausgesetzt, sie haben ausreichend Rückzugsräume.
Katzen mit hohem Spieltrieb sollten ebenfalls zueinander passen, damit der Spielpartner nicht schnell überfordert ist.
5. Gleichgeschlechtlich – oder kastriert: Das Geschlecht ist weniger entscheidend als die Tatsache, dass beide Katzen kastriert sind. Zwei Kater, zwei Katzen oder gemischte Paare – alles kann funktionieren, solange hormonelle Konflikte ausgeschlossen sind.
6. Langzeitpaare aus dem Tierheim: Ein Geheimtipp: Manche Tierheime haben Paare, die sich schon lange kennen oder sogar gemeinsam abgegeben wurden. Diese Tiere profitieren besonders von einer gemeinsamen Vermittlung und sind oft ein eingespieltes Team.
Auch wenn es manchmal reizvoll klingt, eine besonders ängstliche Katze mit einer mutigen zu vergesellschaften – das funktioniert nur selten. Ähnliche Temperamente sind oft die bessere Wahl, da sie ein harmonisches Miteinander ermöglichen und Stress vermeiden.
Wer eine neue Katze ins Haus holen möchte, sollte sich bewusst sein: Die Zusammenführung braucht Zeit, Geduld – und einen Plan.
Getrennte Bereiche schaffen: Die neue Katze sollte zunächst in einem separaten Raum mit eigenem Futternapf, Schlafplatz und Katzentoilette untergebracht werden. Dieser Rückzugsort hilft ihr, in Ruhe anzukommen.
Gerüche austauschen: Schlafdecken oder Spielzeuge tauschen hilft den Tieren, sich aneinander zu gewöhnen. Geruch ist ein wichtiger Bestandteil der sozialen Kommunikation bei Katzen.
Indirektes Kennenlernen: Öffnen Sie nach ein paar Tagen die Tür einen Spalt oder lassen Sie die Tiere sich durch ein Gitter oder eine Glasscheibe sehen und hören. So können sie sich ohne direkten Kontakt beschnuppern.
Gleichwertige Aufmerksamkeit: Beide Katzen sollten weiterhin gleichermassen Aufmerksamkeit und Beschäftigung bekommen, um Eifersucht zu vermeiden.
Die Chancen auf ein friedliches Zusammenleben steigen deutlich, wenn Sie die richtigen Partner zusammenbringen: Gleichaltrige Katzen, Geschwister, Katzen mit ähnlichem Temperament oder bereits sozialisierte Tiere aus dem Tierheim. Wer sich vorab intensiv mit dem Charakter seiner Katze beschäftigt und den Neuzugang entsprechend auswählt, schafft die besten Voraussetzungen für eine lebenslange Katzenfreundschaft.