Hunde und Katzen und Schokolade?

Gibt es so etwas wie eine Schokoladenvergiftung bei Tieren?

Was gerade bei Menschen nur zu unschönen Röllchen führt, kann für Hund und Katze böse enden.

Auch wenn Sie den flehenden /bettelnden Augen Ihres Lieblings kaum widerstehen können: Schokolade ist tabu !

Eine Tafel Schokolade kann tödlich sein.

Denn sie enthält das Alkaloid Theobromin - ein Stoff, der in Überdosis tödlich sein kann.

Theobromin ist ein Hauptbestandteil von Kakao, ein für Hund und Katze giftiger Stoff.

Menschen, wie auch Ratten und Mäuse, können die "Speise der Götter" mithilfe von speziellen Enzymen abbauen. Hat Theobromin beim Menschen eine leicht anregende Wirkung - ähnlich wie Koffein - ist es für Hunde und Katzen giftig. Sie können den Stoff nur sehr langsam abbauen, weil Ihnen die entsprechenden Enzyme und Stoffwechselwege fehlen. Schnell kann es daher zu einer Überdosierung kommen.

Eine Tafel Schokolade zum Beispiel kann einen kleinen Hund schon das Leben kosten. Bei stark kakaohaltigen Schokoladen, reichen sogar schon 60 Gramm. Für Katzen liegt der Wert bei etwa 200 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Hat das Tier eine grosse Menge Schokolade gefressen, kann die akute Schokoladenvergiftung innerhalb von 12 bis 36 Stunden tödlich verlaufen.

Süsses für Tiere unerreichbar machen

Deshalb sollten Sie auch dem flehenden Blick Ihres Vierbeiners nicht nachgeben - auch wenn er noch so zu Herzen geht. Leckerbissen sollten grundsätzlich ausser Reichweite aufbewahrt werden, sodass sie auch für das erfindungs- und trickreichste Haustier unerreichbar bleiben.

Nach einer tiermedizienischen Studie, welche untersuchte, ob Vergiftungsfälle einem saisonalen Muster folgen häufen sich diese Fälle insbesondere um Weihnachten, Ostern Valentinstag und Halloween. So wurde herausgefunden, dass sich das Risiko für eine Schokoladevergiftung um Weihnachten vervierfacht und zu Ostern verdoppelt.

Also bitte achtet auch jetzt vor Ostern besonders darauf, dass keine Schokolade in Reichweite eurer Hunde und Katzen liegen bleibt.

Bei Vergiftungsanzeichen: sofort zum Tierarzt

Und wenn es doch passiert und sich Hund oder Katze über die Schokoladenvorräte hergemacht haben?

Dann müssen Sie Ihren Liebling genau auf mögliche Krankheitssymptome hin beobachten. Erste Anzeichen einer Theobrominvergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Nervosität, Ruhelosigkeit und Herzrasen. Ein gekrümmter Rücken weist auf eine Kolik hin. Bei diesen Symptomen sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden.

Gefährlich sind auch die Verpackungen von Schokolade: Silberpapier, Plastik und Zellophan. Sie können zu schweren Darmverletzungen führen.

Wasser als Verdünnungsmittel

Um Gift im Magen zu verdünnen, kann man dem Tier als Erste-Hilfe-Maßnahme Wasser einflößen: Füllen Sie eine Spritze (ohne Kanüle) mit Wasser, schieben Sie sie zwischen den Lefzen ins Maul und spritzen Sie das Wasser langsam hinein. Wegen des Schluckreflexes kann das Tier nicht anders, als das Wasser zu schlucken. Nehmen Sie keine Milch oder andere Flüssigkeiten - eine chemische Reaktion mit einem Giftstoff könnte die Aufnahme ins Blut noch beschleunigen. Flößen Sie niemals einem bewusstlosen Tier Flüssigkeit ein!

Neben der Schokolade gibt es aber noch weitaus mehr giftige Lebensmittel für Hunde und Katzen.

Hier eine kleine Übersicht:

  • Schokolade: Tiere können den giftigen Kakaobestandteil Theobromin nicht abbauen. Eine halbe Tafel dunkle Schokolade kann einen Hund von zehn Kilogramm töten.
  • Zwiebeln, roh oder gebraten: Darin enthaltene Disulfide zerstören rote Blutkörperchen.
  • Avocado: Die Inhaltsstoffe zerstören Herzgewebe.
  • Schmerztabletten: Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure verursacht Magen-Darm-Entzündungen mit Blutungen. Schon eine Tablette kann einen Hund töten.
  • Kerne von Steinobst in größeren Mengen: Diese enthalten Blausäure, die Nervenstörungen verursachen kann.
  • Rohe Kartoffeln: Sie enthalten ein giftiges Alkaloid.
  • Süßstoff: Xylit aus zuckerfreien Bonbons und Kaugummis
  • Weintrauben und Rosinen
  • Teebaumöl und andere ätherische Öle

Katzenhalter können im Zusammenhang mit der Schokolade ein wenig entspannter als Hundehalter sein.

Wonach Hunde lechzen, lässt Katzen kalt.

Stubentiger vertragen zwar Thebromin noch weniger als Hunde, doch da sie Süsses nicht schmecken können, lassen sie Schokoladiges weitgehend links liegen.

Mit diesem Wissen bleibt uns ein Schluss: die meisten Vergiftungen unserer Lieblinge verursachen wir Menschen in der Regel durch Unachtsamkeit.

Daher die Bitte achtet euch, was für eure Tiere erreichbar ist und versorgt die "Heiklen" Sachen tiergerecht, dann verleben alle Familienmitglieder entspannte Feier- und Festtage.

In diesem Sinne wünschen wir baldige frohe und entspannte Ostern...