Ein nicht ganz einfacher Neuzugang - Teil 5 - ein tragisches Ende

Erfahrungsbericht von Marianne Kunz

Nachdem wir Joya und die Familie Kunz im letzten Jahr beim Einzug ins neue zu Hause und der nicht ganz einfachen Eingewöhnung dank der Berichterstattung von Frau Kunz begleiten durften erreichte uns vor wenigen Tagen ein weiterer Bericht:

Letzte News von Joya

Liebe Katzenfreundinnen und Katzenfreunde,

um das Letzte gleich vorwegzunehmen:
Joya ist tot.
Sie wurde am 12. Januar 24 überfahren, obschon wir rundherum von Wiesen umgeben sind.
Ich entdeckte sie rein zufällig, denn für gewöhnlich gehe ich nicht auf dieser Strasse.
Als ich sie fand, war sie noch warm. Mit ihrem erdfarbenen Fell sah sie aus wie ein Häufchen Erde.

Der Schmerz ist unermesslich!

Ich will dir nun erzählen, wie sehr sie sich positiv weiterentwickelt hatte.
Da sie so häufig erbrechen musste, brauchte sie einen Tierarztbesuch. Den musste ich so lange hinausschieben, bis ich sie hochheben und einen Moment lang auf dem Arm halten konnte.

Wir fingen bei geschätzt fünf Sekunden an. Aber jeden Tag ging es etwas besser.

Die Tierärztin stellte vorerst nichts Dramatisches fest. Auch auf Joyas schweres Schnaufen reagierte sie nicht. Dieses Schnaufen, das merkte man erst im Zusammenleben, hatte der Katze aber halt viel Energie geraubt. Sie war beim Spielen schnell erschöpft und legte sich hin, um zu röcheln. Oft wusste ich nur deshalb, wo sie sich befand.

Die zweite, umfassende Abklärung, mit Blutentnahme Röntgen und Ultraschall brachte dann Klarheit: die Katze litt an einer Überfunktion der Schilddrüse. Dafür gab es nur ein einziges Anzeichen: Es war Herbst und sie nahm ab statt zu. Sie war nicht hyperaktiv – weil ihr dafür vielleicht gar keine Energie zur Verfügung stand. So stelle ich mir das vor. Sie frass auch nicht übermässig viel.

Mit der Medikation ging es ihr rasch besser. Sie wurde mollig, und das Erbrechen hörte sofort auf. Sie hatte sieben wunderbare Wochen!

Gegen die nachfolgende Verstopfung mit Appetitlosigkeit waren wir gerade in weiterer Behandlung. Sie sprach sehr gut darauf an. Wir dachten, nun alle gesundheitlichen Probleme im Griff zu haben.

Aber es war ihr und uns nicht vergönnt, diese glückliche Zeit auszudehnen und auszukosten.

Wir müssen sie nun, nach nur neun Monaten, loslassen und im Herzen als Erinnerung tragen.

Sie war eine zärtliche Katze. Sowohl zu Roger als auch zu mir hatte sie ein wunderbares Vertrauensverhältnis aufgebaut. Sie liebte es, gebürstet zu werden und legte sich bei den menschlichen Gymnastikübungen neben uns auf den Boden. Und sie mochte es, wenn ich Klavier übte. Dann schmiegte sie sich ans Instrument und an meine Beine, um ganz nah am Klang zu sein.

So war das mit Joya, die unter dem Namen Melody im Tierheim angefangen hatte.

Tieftraurig und erschüttert:
Marianne Kunz-Jäger
Roger Kunz

Hier bin ich nun und bleibe - Joya !